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Renée Levi

«Mira»

HAUPTBAU EG kleiner Hofumgang / Kurator: Philipp Selzer

Wie ein Windstoss zieht Mira, das neue Wandgemälde von Renée Levi, rund um den kleinen Hofumgang im Kunstmuseum Basel | Hauptbau. Die Malerei, ein Geschenk der Künstlerin, wird vor Ort entstehen und ab dem 30. August 2025 zu sehen sein.

«Mit der Spraydose kann ich mit Schnelligkeit Zeichnen, in einem Atemzug ohne Absetzen durchziehen. Da ist keine Zeit zum Denken, nur Bewegung. Und mit freiem Kopf werde ich selbst Teil der Spraydose», so die Basler Künstlerin Levi über ihre Aktion. Begrenzt wird Levis Malerei nur durch einen weissen Rahmen entlang von Bodenleiste und Decke. Er definiert die drei grünlich-grau grundierten Wände zu einem Windkanal, der vom Museumsshop um die Ecken des Innenhofs zur Infotheke führt. Der Rahmen ist zugleich die einzige Vorbereitung vor Ort. Farbwahl und Linienführung entspringen, «on Spot, im Moment des Machens», so Levi. «Es gibt keinen Test und keine Korrekturen. Was passiert, ist passiert und bleibt so.»

Die Idee für die Wandarbeit kam von der Direktorin des Kunstmuseums Basel, Elena Filipovic: «Der kleine Hofumgang des Museums ist ein Ort der Ruhe und Erholung. Oft sehe ich dort Besuchende, die lesen oder sich zwischen den Ausstellungsbesuchen ausruhen.» Solche Ruhezonen sind wichtig für das Museum, entsprechend wollte Filipovic der Atmosphäre mehr Aufmerksamkeit schenken. Der Hofumgang sollte aber, neben seiner architektonischen Rolle, auch wieder als Raum für Kunst ausgewiesen werden. So entstand die Idee, ein Werk in Auftrag zu geben, das diesen Ort bis zur Sanierung schmücken wird.» Levi war dafür die naheliegende Wahl: «Sie ist eine in Basel lebende Künstlerin, die sich intensiv mit Malerei und Architektur beschäftigt und eine feministische Perspektive einbringt, die den kleinen Hofumgang auf eine Weise zum Leben erweckt, wie nur sie es kann.»

Levi ist schon länger mit mehreren Werken in der Sammlung des Kupferstichkabinetts vertreten. Im Frühling 2025 wurde dieser Bestand an Werken auf Papier durch den Ankauf der zwei grossformatigen Gemälde Yafa (2004) und Sabine (2010) erweitert und damit die Position von Levi breiter in der Sammlung des Kunstmuseums Basel verankert. Der grosszügige Vorschlag von Levi, ihre Wandarbeit im kleinen Hofrundgang dem Museum zu schenken, ist ein Zeichen für die gegenseitige Wertschätzung.

Zu Renée Levi

Renée Levi (* 1960 in Istanbul) zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstler:innen im Bereich Malerei und Installation. Sie hinterfragt seit den späten 1990er Jahren das Medium Malerei und belebt die vielfach totgesagte Disziplin lustvoll und kritisch. Mit radikalen, kräftig prägnant wie präzisen Interventionen überschreitet Levi die Grenzen zwischen Malerei und Architektur. Ihre Gemälde sind Objekte an der Schnittstelle von Malerei, Zeichnung und Schrift. Die Farben und Formen strotzen oft in gewaltigen Dimensionen und behalten trotz sinnlicher Wucht ihre Fragilität. Darin liegt die verblüffend spielerische Leichtigkeit von Levis Schaffen.

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Veranstaltungen zur Ausstellung

Sa 30 Aug

HAUPTBAU Vortragssaal
11:00–12:30

Künstlerinnengespräch mit Renée Levi

Die Künstlerin Renée Levi erörtert im Gespräch mit Elena Filipovic das Konzept und die Entstehung ihrer neuen Wandmalerei «Mira» (2025), die im Kleinen Hofumgang des Kunstmuseums Basel | Hauptbau zu sehen sein wird. Kostenlose Teilnahme. Tickets erforderlich. Im Rahmen des «Super Saturdays» in Kooperation mit Kunsttage Basel

Di 16 Sept

FÜHRUNG

HAUPTBAU
12:30–13:00

30 Minuten: «Mira» von Renée Levi

Mit dem Kurator a.i. Philipp Selzer. Kosten: Eintritt