Louise Lawler, installation view, Kunstmuseum Basel 2024 © Courtesy Kunstmuseum Basel, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

Louise Lawler, installation view, Kunstmuseum Basel 2024 © Courtesy Kunstmuseum Basel, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

Louise Lawler

Sammlungspräsentation, Neubau Eventfoyer, kostenloser Eintritt

Louise Lawler präsentiert die beiden Werke «(Bunny) Sculpture and Painting (adjusted to fit, distorted for the times)» und «Three Flags (swiped and taken) (adjusted to fit) (mirrored or flipped) Cease Fire» im Kunstmuseum Basel, welche in Dialog mit den Werken «Damascus Gate. Variation I» (1969-70) von Frank Stella und Sol LeWitts «Wall Drawing #304» (1977) vor Ort treten. Beide Werke sind Teil der Serie «adjusted to fit», in der Lawler ihre Fotografien digital anpasst, um sie dem Ausstellungsraum anzupassen.

*Louise Lawler, Three Flags (swiped and taken) (adjusted to fit) (mirrored or flipped) Cease Fire © Courtesy the artist and Sprüth Magers, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly*

Louise Lawler, Three Flags (swiped and taken) (adjusted to fit) (mirrored or flipped) Cease Fire © Courtesy the artist and Sprüth Magers, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

*Louise Lawler, (Bunny) Sculpture and Painting (adjusted to fit, distorted for the times) © Courtesy Kunstmuseum Basel, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly*

Louise Lawler, (Bunny) Sculpture and Painting (adjusted to fit, distorted for the times) © Courtesy Kunstmuseum Basel, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

«(Bunny) Sculpture and Painting (adjusted to fit, distorted for the times)» zeigt eine verzerrte Fotografie von Jeff Koons' «Rabbit» (1986) und Peter Halleys «The Acid Test» (1992), die Lawler 1999 in der Ausstellung «The American Century» im Whitney Museum fotografiert hat. Die Ausstellung wurde damals breit und äusserst kontrovers diskutiert und rief Fragen nach nationaler Identität und übergreifenden Narrativen der Kunstgeschichte auf.

«Three Flags (swiped and taken) (adjusted to fit) (mirrored or flipped) Cease Fire» zeigt Jasper Johns “Three Flags” (1958), das Lawler 2021 in der Ausstellung «Jasper Johns: Mind/Mirror» im Whitney Museum fotografiert hat. Wie im Titel deutlich wird, gehört das Werk zur ‘swiped’ Werkgruppe. Das Verb ‘swipen’ bezieht sich auf die auf den flüchtigen Charakter eines Bildes und spielt auf die Art und Weise an, wie wir heute visuelle Informationen konsumieren.

Louise Lawler, installation view, Kunstmuseum Basel 2024 © Courtesy the artist and Sprüth Magers, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

Louise Lawler, installation view, Kunstmuseum Basel 2024 © Courtesy the artist and Sprüth Magers, 2024 ProLitteris, Zurich, Photo: Gina Folly

Im ersten Stock des Neubaus ist das 1994 von Jasper Johns geschenkte Werk «Flag above White with Collage» (1955) ausgestellt und obwohl Jasper Johns' ikonische amerikanische Flagge in Louise Lawlers Werk fast verschwindet, bleibt sie dadurch für viele Betrachter:innen dennoch erkennbar. Louise Lawler betont durch die klare Erkennbarkeit des Originals den Kult um die 'Meisterwerke der Kunstgeschichte'. Gleichzeitig hinterfragt sie diesen Kult sowie die damit verbundene nationale Identität und den kunsthistorischen Kanon, indem sie Johns' Werk übernimmt, verändert und wiederholt ausstellt. Die Werke werden auf selbstklebendem Vinyl gedruckt und im Raum installiert, welcher Teil der Kunstpräsentation ist. Die Spannung zwischen den fotografierten Werken in der ursprünglichen Präsentation, dem Werk von Louise Lawler und Lawler's Werk in neuem Kontext spielt eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit.

Bio
Die amerikanische Künstlerin Louise Lawler (geb. 1947) ist eine der wichtigsten Vertreter:innen der Institutionskritik und arbeitet mit Fotografien, Materialbildern und Installationen. Ihr Werk konzentriert sich auf Fotografien von Werken anderer Künstler, meist Männer, die in Museen, Lagerräumen, Auktionshäusern und bei Sammler:innen ausgestellt sind. Ausgehend von Grundsätzen der Konzeptkunst nutzt Louise Lawler Fotografie als konzeptuelles Werkzeug, um auf unausgesprochene Aspekte des Kunstbetriebs aufmerksam zu machen. Ihre Fotografien untersuchen die komplexen Ausstellungs-, Rezeptions- und Zirkulationsbedingungen von Kunstwerken und analysieren sie als Objekte in ihrem Kontext. Dabei verdeutlichen sie, wie sich die Bedeutung der fotografierten Werke je nach Umgebung und Präsentationsform verändert. Louise Lawler hinterfragt das Kunstsystem, an dem sie teilhat, und inszeniert viele ihrer eigenen Werke neu, um deren ikonische Qualität zu hinterfragen.