In der Retrospektive Gelebte Abstraktion, die das Kunstmuseum Basel aktuell der Sophie Taeuber-Arp widmet, kann die multidisziplinäre Schweizer Künstlerin der klassischen Moderne neu entdeckt werden. In einer Kooperation mit dem Institut Mode-Design der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel wird unter dem Titel DOING FASHION: Intuitive Stimulans Loves You – Arena of Wellbeing spielerisch die Frage aufgeworfen, was Taeuber-Arp in kreativer Hinsicht heute wohl denken und machen würde.
Dozent:innen, externe Expert:innen und Studierende des Studiengangs Mode-Design setzen sich unter der künstlerischen Leitung von Prof. Priska Morger mit dem Leben und Werk von Sophie Taeuber-Arp auseinander und nähern sich in konzeptionellen und performativen Ansätzen der Künstlerin und ihrem Universum. In unterschiedlichen digitalen Formaten und Programmen vor Ort können Besucher:innen des Kunstmuseums Basel an dieser Arbeit teilhaben.
Intuitive Stimulans Loves You – Session 1 – Strick- und Druckatelier
Die Studierenden richten sich während einer Woche in der Anlieferung des Kunstmuseum Basel | Neubau ein. Diese wird zum offenen Experimentierfeld, in dem sie gemeinsam mit Dozierenden, externen Expert:innen und dem Publikum die analogen wie digitalen Prozesse des Stricks erproben. Der Rhythmus der Strickmaschinen und die bunten, haptisch erlebbaren Textilien machen das Strick- und Druckatelier zu einem facettenreichen und lebendigen Ort.
Kunstmuseum Basel | Neubau, Anlieferung
Sa, 1.5. – Fr, 7.5., 10–16 Uhr
Intuitive Stimulans Loves You – Arena of Wellbeing
Der Titel Intuitive Stimulans Loves You – Arena of Wellbeing rührt von der Idee her, dem individuellen Körperempfinden mehr Beachtung zu schenken: eine ästhetische Selbstsorge, angelehnt an Sophie Taeuber-Arps Art und Weise, sich zu kleiden, zu kreieren und zu leben. Mittels der Technik der Eutonie, Meditation und dem Feldenkrais will das Institut Mode-Design im Kunstmuseum Basel den Möglichkeiten von experimentellen und etablierten Ausdrucksweisen von Körper und Geist nachgehen. Verbindungen zu der Zeit der Dadaist:innen und dem Laban-Tanz können über das Bedürfnis, nach neuen Formen des Ausdrucks zu suchen, hergestellt werden.
Die Videos erscheinen in loser Folge hier auf der Website.
Eutonie-Sequenzen mit Prof. Priska Morger
Eutonie ist eine Methode, die mittels Spannung und Entspannung zu mehr körperlichem Bewusstsein führt. Eutonie soll den eigenen Tonus für die Wirklichkeit regulieren und adäquate tonische Antworten geben. Diese energetische und holistische Wirkung des Bewegens übernimmt Prof. Priska Morger – künstlerische Leiterin des Instituts Mode Design HGK FHNW in Basel – in einem digitalen «Date» / Treffen. Es gilt, den Körper in seiner äusseren Schicht und Form, in seiner Dreidimensionalität, in seiner Funktion und den Strukturen des Gesamttonus durch Lösung der körperlichen Spannungen und Verspannungen von seelischen und geistigen Fixierungen zu befreien. Zudem kann Eutonie dazu dienen, ein ganzheitliches Design-, Kunst und Körperverständnis zu fördern. Man soll sich dabei flexibel, gelassen und in Selbstverantwortung auf die aktuelle Lebenssituation einstellen und sich von gängigen Körperkonventionen lösen. Prof. Priska Morger wird durch neutrale Ansagen die Übenden zur Wirklichkeit des Augenblicks – zum Jetzt – führen.
Feldenkrais mit Philipp Ruthner
In einem angeleiteten Bewegungsexperiment wird die skulpturale Dimension des eigenen Körpers in Bewegung erfahrbar gemacht. Aufbauend auf der Methode von Dr. Moshé Feldenkrais wird bewusste Bewegung genutzt, um neue Formen des Tuns und der Wahrnehmung von sich im Raum zu erschliessen.
INTUITIVE STIMULANS LOVES YOU - Session 2 - Digital Experience
Die Kooperation im Rahmen der Ausstellung «Gelebte Abstraktion» von Sophie Taeuber-Arp findet ihren Abschluss in einer digitalen Performance gefilmter Filmstrecken im Innenhof des Kunstmuseums Basel, Hauptbau. Die Studierenden des Institut Mode-Design, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel setzten sich in den letzten Wochen mit Sophie Taeuber-Arps Werktiteln auseinander, um sie in einen zeitgenössisch-performativen Kontext zu übertragen. Die gewonnenen Erkenntnisse über Körper, Bewusstsein, Ausdruck und Kreation manifestieren sich in einem virtuellen Setting und eröffnet so neue Sichtweisen auf das Werk von Sophie Taeuber-Arp.