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Van Gogh, Hodler und ein Cabriolet

Die Sammlerin Gertrud Dübi-Müller

NEUBAU / 19.09.2026–07.02.2027 / Kuratorin: Géraldine Meyer

Sie war eine der bedeutendsten Kunstsammler:innen der Schweiz, passionierte Fotografin, Bergsteigerin, Autofahrerin, und sie stand Modell für Ferdinand Hodler: Das Kunstmuseum Basel zeigt die erste umfassende Ausstellung über Gertrud Dübi-Müller (1888–1980). Rund achtzig Werke von renommierten Künstler:innen aus ihrer internationalen Sammlung, eindrucksvolle Fotografien und bislang unveröffentlichte Dokumente beleuchten Dübi-Müllers Leben und machen ihren Einfluss auf die Kunst- und Kulturgeschichte sichtbar.

Gertrud Dübi-Müller kam schon in jungen Jahren durch Malunterricht bei Cuno Amiet mit Kunst in Berührung und schloss Freundschaften mit Künstler:innen wie Ferdinand Hodler und Giovanni Giacometti. Nach dem Verlust der Eltern war sie früh finanziell unabhängig. Kaum volljährig, erwarb sie Vincent van Goghs Porträt von Charles-Elzéard Trabuc und baute darauf eine einzigartige Sammlung moderner Kunst auf.

Die selbstbestimmte Solothurnerin, die neben ihrer grossen Leidenschaft für Kunst und Fotografie auch gerne an Autorennen teilnahm oder sich einen modischen Hut kaufte, inspirierte viele Kunstschaffende. Besonders verbunden fühlte Dübi-Müller sich Hodler, der sie in 17 Bildnissen verewigte; so stand sie beispielsweise Modell für das grossformatige Gemälde Blick ins Unendliche (1913/14–1916) aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel.

Dübi-Müller dokumentierte mit ihrer Fotokamera nicht nur das Leben befreundeter Künstler:innen, sondern auch ihr eigenes: Dazu gehörten Bergtouren, Zeppelinflüge und Reisen durch Europa und bis nach Nordafrika. Mit einem der ersten Autos der Schweizer Marke Pic-Pic unternahm sie zahlreiche Fahrten in europäische Kunsthauptstädte sowie in die Schweizer Alpen. Ihre Bergtouren, darunter Besteigungen des Matterhorns, des Eigers, des Mönchs und der Jungfrau, unterstreichen ihre aussergewöhnliche Unabhängigkeit für eine Frau ihrer Zeit und machen sie zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit, deren Lebensweg und Engagement für die Kunst auch heute noch inspirierend sind.

Die Ausstellung Van Gogh, Hodler und ein Cabriolet zeigt herausragende Werke internationaler Künstler wie Paul Cezanne, Vincent van Gogh und Gustav Klimt sowie bedeutender Schweizer Künstler:innen wie Cuno Amiet, Alice Bailly, Giovanni Giacometti und Ferdinand Hodler. Neben den Arbeiten aus der Dübi-Müller-Stiftung und der Josef-Müller-Stiftung im Kunstmuseum Solothurn werden auch Werke von privaten Leihgebenden gezeigt, die einst Teil von Dübi-Müllers Sammlung waren. Fotografien, bisher unveröffentlichte Briefe, von Hand gemalte Postkarten und weitere Archivalien von Künstler:innen und Kulturschaffenden an Dübi-Müller eröffnen einen intimen Einblick in ihr Netzwerk.