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Kalachakra-Mandala

Kunstmuseum Basel | Neubau
25.7.–13.8.
Kostenlose Teilnahme

Tibetische Mönche des Namgyal-Klosters aus dem indischen Dharamsala realisieren im Kunstmuseum Basel in einem mehrwöchigen, aufwändigen Prozess ein Kalachakra-Sandmandala (Sanskrit: Das Rad der Zeit). Dieses komplexe, auf geheimem Wissen beruhende «Gemälde» aus farbigen Sandkörnern, bei dem jedes Detail eine symbolische Bedeutung hat, stellt einen dreidimensionalen Palast dar.

Das Mandala entsteht anlässlich der laufenden Einzelausstellung Charmion von Wiegand (25.3.–13.8.). Es soll den grossen Einfluss des Buddhismus auf die amerikanische Künstlerin hervorheben. Charmion von Wiegand (1896–1983) war erst Journalistin und Kunstkritikerin. Ihre Malerei wurde u.a. von Piet Mondrians neoplastizistischem Malstil inspiriert. Das Spätwerk dagegen wurde stark geprägt von Formensprache, Gedankengut und Gerätschaften des Buddhismus. In Werken wie Offering of the Universe (1964) und To the Adi Buddha (1968–70) brachte sie ihre persönlichen spirituellen Erfahrungen tibetischer Altäre malerisch zum Ausdruck. Die kräftigen, farbenfrohen Formen, beispielsweise in Offering the Universe (1964), basieren wiederum auf Darstellungen des «Vajra», einer Art Zepter.

Die Vermittlung der tibetischen Kultur machte sich Charmion von Wiegand über die eigene Kunst hinaus zur öffentlichen Aufgabe. 1969 kuratierte sie im Auftrag der American Federation of Arts eine Ausstellung tibetischer Kunst. Im Jahr 1975 wurde Charmion von Wiegand Vorstandsmitglied des von Khyongla Rato Rinpoche (1923–2021) gegründeten ersten Tibet Center in New York.
Die Schaffung des Kalachakra-Mandalas im grossen Veranstaltungsraum des Kunstmuseums | Neubau soll die tiefe Bedeutung des Buddhismus, welche dieser für die Künstlerin hatte, auf intensive Weise erlebbar machen. Ab Dienstag, den 25. Juli, können Besuchende die Entwicklung des Mandalas täglich beobachten. Die vier Mönche des Namgyal-Klosters werden zu bestimmten Zeiten für Gespräche zur Verfügung stehen.

Um das Publikum möglichst differenziert an die Kultur und die Formenwelt des Mandalas heranzuführen, wird der Schweizer Gastkurator Martin Brauen eine erläuternde Szenografie mit Bildern, Texten sowie Filmen entwickeln. Brauen ist unter anderem Autor des Buches Mandala: Sacred Circle in Tibetan Buddhism (2009). Spezielle Führungen, Film-Screenings, eine Buchvorstellung, Gespräche und musikalische Darbietungen erlauben es, sich dem Mandala, dem Buddhismus und dem Werk von Charmion von Wiegand aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern.



«Kalachakra-Sandmandala» (25.07.-13.08.23) im Rahmen der Ausstellung «Charmion von Wiegand» (25.03.–13.08.2023), 2023. Vier tibetische Mönche aus dem Namgyal-Kloster in Dharamsala (Indien) lassen im Kunstmuseum Basel ein Kalachakra-Mandala entstehen. Kunstmuseum Basel | Neubau, Eventfoyer. 11.08.2023, Foto: Damaris Thalmann

«Kalachakra-Sandmandala» (25.07.-13.08.23) im Rahmen der Ausstellung «Charmion von Wiegand» (25.03.–13.08.2023), 2023. Vier tibetische Mönche aus dem Namgyal-Kloster in Dharamsala (Indien) lassen im Kunstmuseum Basel ein Kalachakra-Mandala entstehen. Kunstmuseum Basel | Neubau, Eventfoyer. 11.08.2023, Foto: Damaris Thalmann


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