Mein Lieblingswerk: Tobias Stimmer, Der Maler und die Muse

In der Sammlung des Kunstmuseums Basel gibt es rund 4000 Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videos sowie mit den Beständen des Kupferstichkabinetts rund 300'000 Zeichnungen und Druckgrafiken aus sieben Jahrhunderten. Und es arbeiten rund 200 Leute am Kunstmuseum Basel in den unterschiedlichsten Berufen – Vollzeit, Teilzeit, auf Stundenbasis. Einige von ihnen stellen hier ihre Lieblingswerke aus der Sammlung vor.

1. Name und Aufgabe am Kunstmuseum Basel?
Ariane Mensger, Kuratorin Kupferstichkabinett

2. Was ich mache
Ich bin für die Zeichnungen und Druckgraphiken des 15. bis 18. Jahrhunderts zuständig. Da diese Werke sehr lichtempfindlich sind, können wir sie nicht dauerhaft in den Galerieräumen zeigen. Um unsere Schätze und unser Wissen dennoch mit der Öffentlichkeit zu teilen, machen wir Führungen und Ausstellungen. Es ist immer wieder faszinierend, wie diese jahrhundertealten Werke heute noch tief berühren, die Phantasie anregen und unerwartete Einsichten vermitteln können.

3. Was ist Dein Lieblingswerk?
Tobias Stimmers Der Maler und die Muse – Allegorie der Malerei, um 1580

4. Warum?
Bis heute ist nicht geklärt, was die Zeichnung eigentlich darstellt. Sie zeigt die Begegnung eines Malers mit einer rätselhaften weiblichen Gestalt. Mitten in der Bewegung wendet er sich der verführerischen Erscheinung zu. Ist es die Inspiration, die ihn innehalten lässt? Oder doch eher seine Braut, die ihn von der Arbeit abhält? Das Uneindeutige der Situation spiegelt sich in den flüchtigen und schnellen Strichen wider, die mit dem Pinsel in Schwarz und Weiss aufs rot grundierte Papier gesetzt sind.

Bildlegende: Tobias Stimmer, Der Maler und die Muse – Allegorie der Malerei, um 1580. Pinsel in Schwarz, weiss gehöht, auf rotbraun grundiertem Papier, 40.1 x 31.3 cm. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Museum Faesch