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Sammeln im Wandel der Zeit

Das Museum Faesch im Kupferstichkabinett

HAUPTBAU / 10.06.–19.11.2023 / Kuratorin: Ariane Mensger


Zum 200-jährigen Jubiläum des Museum Faesch im Kunstmuseum Basel zeigt das Kupferstichkabinett Sammeln im Wandel der Zeit. Die Ausstellung bietet mit ausgewählten Exponaten einen exemplarischen Einblick in den Umgang mit alten Kunstsammlungen im Kontext hochaktueller Fragen.

Die komplette Sammlung vom Basler Juristen Remigius Faesch (1595–1667) ging 1823 als Museum Faesch in das Gut der Universität Basel über. Die Werke wurden je nach Art auf die Universitätsbibliothek sowie die städtischen Museen verteilt. Tausende Werke auf Papier – Holzschnitte, Kupferstiche, Zeichnungen und Bücher – kamen ins Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel.

Sammeln im Wandel der Zeit wirft nun einen exklusiven Blick auf einen selten präsentierten Teil aus dem Museum Faesch. Die Ausstellung zeigt die Provenienz ausgewählter Werke, ihre Geschichte, Wege und Irrwege: Welches von fünf Exponaten stammt wirklich von Albrecht Dürer? Welche Werke liefen unter dem Etikett Holbein, und warum können sie es nicht mehr tragen?

Erst ein kleiner Teil aus dem Museum Faesch konnte im Kupferstichkabinett wissenschaftlich erforscht werden. Dies liegt nicht zuletzt an der schieren Menge. Eine besondere Herausforderung ist auch das konkrete Identifizieren. Viele Zeichnungen und Druckgrafiken wurden in Mappen oder Büchern aufbewahrt, ohne individuellen Eintrag in einem Inventar. Zudem zirkulierten die Werke damals rege: Sie wurden getauscht und weiterverkauft oder innerhalb der Sammlung aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgenommen und neu zusammengefügt. Diese Wege gilt es nun nachzuvollziehen.

Die Jubiläumsaustellung bietet einen Einblick in die kunsthistorische Forschung, in die Welt von Sammlerzeichen und -stempeln, von Inventaren, zerfledderten Klebebänden und anderen Archivalien. Sie erzählen die Geschichte echter Meisterwerke wie auch vermeintlicher.

Sammeln im Wandel der Zeit zeigt mit dem Fokus der Forschung auch den Umgang mit Kunst im Wandel der Zeit – und plötzlich wird der Blick auf weniger prominente Künstler spannender als die bekannten Werke berühmter Meister.