Ein Pinselhieb, der die Welt bedeutet? – Nicht ungewöhnlich in der Malerei des Informel. In der Schweiz hat sich diese Spielart der expressiven Abstraktion ab den 50er Jahren zwischen Einflüssen aus Paris und New York entwickelt und über die folgenden Jahrzehnte ausdifferenziert.
Die Sammlung des Kunstmuseums bildet das schillernde Spektrum von Ausdrucksmöglichkeiten ab, das von Lenz Klotz’ und Maria Vieira da Silvas seismographischen Aufzeichnungen von Seelenzuständen bis hin zu den farbigen Gewaltausbrüchen Martin Dislers reicht. Losgelöst und unkontrolliert von allen Regeln der Kunst, verwandelt sich das Farbmaterial unter den Händen von Künstlern wie Wolf Barth, Samuel Buri, Franz Fedier oder Rolf Iseli in selbstbewusste Behauptungen, hieratische Zeichen oder lyrische Stimmungsbilder, mal kalligraphisch, mal ekstatisch und immer hoch subjektiv.