2018 jährt sich die erstmalige gemeinsame Präsentation aller 1967 erworbener Picassos im Kunstmuseum Basel zum 50. Mal. Dieses Jubiläum bildet den Anlass für eine erweiterte Sammlungspräsentation. Diese wirft einen frischen Blick auf die Ereignisse rund um den Erwerb von Picassos Les deux frères und Arlequin assis durch die Basler Bevölkerung und die Gemälde, die Picasso im Anschluss schenkte. Die Ausstellung konzentriert sich dabei auf die Akteure, in deren Zusammenwirken damals wie heute Identifikationsmomente für die Stadt Basel und ihre Sammlung entstehen: Die Bevölkerung, die Künstler, den Direktor und Mäzene.
Im Mittelpunkt steht die Frage: «Welche Kunst kommt ins Museum?». Rund um den Ankaufskredit und das Bettlerfest für die beiden Picasso-Werke wurde sie 1967/68 schon einmal heftig und mit oft unversöhnlichen Standpunkten diskutiert. Da sie 2017/18 nichts von ihrer Aktualität eingebüsst hat, soll die Debatte in Statements von Baslern und Künstlern wieder aufgenommen und auch ihren Implikationen in Bezug auf Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühle, Kunst und Kommerz und zum Verhältnis der Bürger zu ihrem Kunstmuseum nachgegangen werden.
Die eindrücklichen Fotografien von Kurt Wyss aus dem Jahr 1967 bringen die Vergangenheit ebenso ins Heute wie auf Medientischen präsentierte Zeitungsbücher, Fotoalben und Interviews. Durch das Format der Tischgespräche wird die Ausstellung über ihre Laufzeit hinweg wachsen und neue Inhalte aufnehmen. Die sieben Picasso-Gemälde, die vor 50 Jahren ihren Weg in die Sammlung des Kunstmuseums fanden, stehen so einerseits im Kontext des Meinungsstreits und von Museumsstrategien, behaupten aber gerade darin ihre zeitlose Präsenz.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit teamstratenwerth und Emyl.