Andrea Büttner

Der Kern der Verhältnisse

GEGENWART / 22.04.–01.10.2023 / Kuratorin: Maja Wismer
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Seit den frühen 2000er Jahren schafft die deutsche Künstlerin Andrea Büttner (*1972 in Stuttgart) Bilder zu Themen, wie Arbeit, Armut, Scham und Formen des Zusammenlebens sowie zu tiefen, gesellschaftlichen Prägungen, hervorgerufen durch Glaubenssysteme – seien sie von religiöser oder weltlicher Natur. Zur Sichtbarmachung dieser Themen verwendet sie eine grosse Fülle von künstlerischen Ausdrucksmitteln. Bekannt geworden durch grossformatige Holzschnitte erweiterte Büttner ihre künstlerischen Medien seither um eine Vielzahl. Dazu gehören, nebst Holzschnitten und Radierungen, unter anderem Bücher, Glasobjekte, Videoinstallationen und Textilien.
Andrea Büttners Ausstellungen sind raumgreifende «Erzählungen», die sich den Besucher:innen Schritt für Schritt erschliessen. Die Schau im Kunstmuseum Basel mit dem Titel Andrea Büttner – Der Kern der Verhältnisse verknüpft verschiedene Erzählstränge: jene von Fürsorge in klösterlichen Formen des Zusammenlebens mit denen der Zwangsarbeit im biodynamischen Landbau während der Zeit der Nationalsozialisten. Ebenfalls verschränkt sie die Darstellungstraditionen des öffentlichen Schämens mit den Spuren des täglichen Einsatzes von Smartphones, wie den Fingerabrücken auf den Geräten. Büttners räumliche Erzählungen machen die Ambivalenzen innerhalb von etablierten (Halb)Wahrheiten auf sinnliche Weise erfahrbar.
Andrea Büttners Werk wurde in den letzten Jahren von internationalen Institutionen in Form von Einzelausstellungen präsentiert. So etwa im Hammer Museum in Los Angeles, in der Kunst Halle Sankt Gallen, im Walker Art Center in Minneapolis, in der Tate Britain in London oder im MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt a.M.


Andrea Büttner, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, Foto: Julian Salinas

Andrea Büttner, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, Foto: Julian Salinas