Schattierungen geben Gegenständen Profil, Körpern Volumen und Bildräumen Tiefe. Als Motiv steht der Schatten seit der Antike im Zentrum von Mythen und Erzählungen. Schattenbilder können Figuren und Gegenstände auf das «Wesentliche» reduzieren oder auch schärfer hervorheben, was auf den ersten Blick kaum ins Auge fällt. Schatten sind jedoch auch in der Lage, das Gegenteil zu bewirken: Als offene, wandelbare Formen verharren sie zum Beispiel in vielsagender Mehrdeutigkeit und regen so seit jeher die Phantasie von Kunstschaffenden und Betrachter:innen an.
Ob unentrinnbar oder unerreichbar, täuschend echt oder entlarvend ehrlich, abgründig oder ursprünglich: Aus den reichen Beständen des Kupferstichkabinetts schöpfend, folgt die Ausstellung Schatten Schattendarstellungen auf Papier von der Renaissance bis zur Gegenwart. Sie begibt sich damit in das zu allen Zeiten aktuelle Spannungsfeld zwischen Abbildlichkeit und Inszenierung.
Die Ausstellung wird ergänzt durch Leihgaben aus der Universitätsbibliothek Basel.