Bereits bei der Gründung der Werbeagentur Éditions Paul-Martial 1926 richtete Paul-Martial Haeffelin ein Fotoatelier ein. Dies sollte sich als zukunftsweisend herausstellen, denn bald war das junge Medium Fotografie aus der Werbung nicht mehr wegzudenken. Der Éditions Paul-Martial dienten Fotografien als Material für Drucksachen wie Plakate, Broschüren und Inserate. Die Bilder fortschrittlicher Fahrzeuge, üppiger Schaufensterauslagen und moderner Industriearchitektur erzählen vom Komfort und Wohlstand in Paris. Das Ziel der Éditions war es nie, die Stadt zu dokumentieren. Allerdings ist sie als Kulisse nicht wegzudenken und deshalb in grossem Umfang abgebildet.
Wegen ihrer technischen Präzision wirken die Fotografien auf den ersten Blick sachlich und wenig werblich. Zugleich zeugen kühne Perspektiven, geschickte Fotomontagen und ausgewählte Arrangements von ihrer künstlerischen Qualität. Auch wenn die Mehrzahl ihrer Schöpfer namenlos geblieben ist, überrascht es nicht, dass die Aufnahmen mit berühmten Fotografen der Zeit wie André Kertész und François Kollar in Verbindung gebracht werden.
Im Firmenarchiv der Éditions befanden sich 1986 über 12.000 Fotografien. Fast 500 davon gelangten 2012 als Ankauf, Schenkung und Depositum aus der Sammlung Ruth und Peter Herzog in das Kunstmuseum Basel. Auf die Ausstellung «Paul-Martials Welt der gewöhnlichen Dinge», in der 2014 rund 100 Werke aus den Éditions zu sehen waren, folgt nun eine Präsentation von weiteren 40 Silbergelatine-Abzügen in den Grafikkabinetten.