Ende des 16. Jahrhunderts begeisterte Hendrick Goltzius (1558–1617) das Publikum mit seinen Kupferstichen, deren technische Perfektion und unkonventionelle Bildfindungen wir auch heute noch bewundern. Die Ausstellung des Basler Kupferstichkabinetts präsentiert aus seinen reichen Beständen eine Auswahl von rund 80 der attraktivsten Werke des Meisters aus Haarlem, darunter biblische und mythologische Darstellungen sowie gelehrte Allegorien. Charakteristisch für Goltzius ist die Darstellung des nackten menschlichen Körpers, den er in dynamischen und artistischen Posen inszenierte. Seine Leidenschaft für mythologische Themen führte ihn schliesslich 1590/91 nach Italien, wo er berühmte Antiken und italienische Meisterwerke studieren konnte. Seinen prominenten Platz in der Kunstgeschichte nimmt Goltzius vor allem durch seine dreifache Funktion als Erfinder, Stecher und Verleger ein. Die Ausstellung zeigt, dass Goltzius’ grosser Erfolg nicht ausschliesslich auf der eigenen Kreativität basierte. So arbeitete er mit namhaften Künstlern zusammen und beschäftigte talentierte Mitarbeiter, die seine Stiche in der perfekten Manier ausführten, die ihn selbst berühmt gemacht hatte.
Die Ausstellung wird unterstützt durch:
Sulger-Stiftung
Ulla Dreyfus-Best
Bestechend gestochen – Das Unternehmen Hendrick Goltzius (Deutsch)
Autorin: Ariane Mensger / Verlag: Hirmer, München / 120 Seiten; 103 Abbildungen in Farbe; 23 × 28 cm, Klappenbroschur