Aus eigenen Beständen zeigt das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel Zeichnungen von Albrecht Dürer (1471–1528) und von Künstlern, die zeitweise in seinem engeren Umfeld in Nürnberg gearbeitet haben: Hans Baldung Grien (um 1485–1545), Hans Schäufelein (um 1480–1539/40), Hans von Kulmbach (um 1485–1522) und Hans Springinklee (um 1480–um 1540).
Die genannten Künstler hatten Zugang zu Dürers Zeichnungen und druckgraphischen Werken, sie fertigten Gemälde für ihn an oder entwarfen Holzschnitte für gemeinsame Unternehmungen. Sie näherten sich zeitweise seinem Stil an, aber beeinflussten sich auch gegenseitig. Der Zürcher Maler Hans Leu der Jüngere (um 1490–1531) könnte sich ebenfalls für kurze Zeit in der Werkstatt Dürers aufgehalten haben, doch lässt sich dies dokumentarisch nicht belegen. Baldung und Schäufelein verliessen Nürnberg nach Dürers Rückkehr aus Venedig 1507. Schäufelein liess sich schliesslich im schwäbischen Nördlingen nieder, Baldung war fortan vorwiegend am Oberrhein tätig.
Viele der Zeichnungen, die in dieser Ausstellung zu sehen sind – insgesamt etwa 100 – stammen aus dem Amerbach-Kabinett, andere aus dem Museum Faesch und der Sammlung Birmann. Vor allem die Blätter des Amerbach-Kabinettes gehen häufig auf Werkstattnachlässe zurück, in denen sich neben Originalen auch zu Übungszwecken angefertigte Wiederholungen und Varianten von Kompositionen befanden. Bereichert wurde die Sammlung des Kupferstichkabinetts in jüngerer Zeit durch grosszügige Geschenke.