Als Bildhauer ausgebildet, begründet sich Kilian Rüthemanns (geb. 1979 in Bütschwil, St. Gallen) Arbeitsweise in seinem Interesse an Materialien. In der Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst wird eine kritische Untersuchung des Skulpturbegriffs in unterschiedlichen ortspezifischen, architektonischen Interventionen erkennbar. Rüthemanns Augenmerk richtet sich weniger auf den statischen und monumentalen Charakter der Skulptur, sondern auf den ihres Verfalls und ihrer Zersetzung. Seine Arbeiten schaffen neue Umgebungen, die das Wesen und die Unvorhersehbarkeit des Materials selber aufdecken. Durch die Verwendung und Manipulation von funktionalen und alltäglichen Materialien deutet er deren Potential (mit ihren Einschränkungen) um. In den Installationen Rüthemanns bleibt der künstlerische Prozess durchweg sichtbar und die Spannung zwischen dem Material und dem Ephemeren wird aufgedeckt.