Nach einer erfolgreichen Karriere als Werbegrafiker entschloss sich Andy Warhol (* 1928) in den frühen 1960er Jahren zu einer freien künstlerischen Tätigkeit. Sein Fokus blieb die Welt des Konsums, der Medien und der Massenindustrie. Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel konzentriert sich auf die entscheidenden Anfangsjahre des Malers und Zeichners Andy Warhol von 1961–1964. Während dieser Jahre beschäftigte er sich mit einer grundlegenden Erneuerung des malerischen Ausdrucks. Bereits ab Mitte der 1960er Jahre öffnete er sein Werk medial in Richtung Factory-Betrieb, Musikgeschäft und Film.
In dieser kurzen Zeitspanne von vier Jahren leitete Andy Warhol eine bis heute folgenreiche Wende in der Kunstgeschichte ein. Schrittweise ersetzte er eine individuelle Bildsprache durch bereits mediatisiertes und damit kollektives Bildmaterial sowie mechanische Bildverfahren. Diese Entwicklung seines Werks wird in dieser Ausstellung anschaulich gemacht. Sie zeigt sich beispielhaft an Bildern wie Before and After – basierend auf einer Anzeige für eine Schönheitsoperation –, die Warhol in verschiedenen Versionen malte. Eine Version kann Spuren eines gestisch-expressiven Malprozesses aufweisen, während eine andere – wenn auch noch handgemalt – bereits von einer diagrammartigen Reduktion und Coolness geprägt ist. Spezifisch ausgewählte Werkgruppen demonstrieren seinen Umgang mit den Prinzipien von Wiederholung und Serialität, insbesondere seit er den Photo-Siebdruck für sich entdeckte – eine Technik, die ihm erlaubte, fotografische Vorlagen unmittelbar in grossformatige Gemälde zu transformieren. Die Spannweite zwischen gestischen Anfängen und zunehmend eingesetzter Drucktechnik machen Campbell´s Soup Cans und Dollar Bills in Malerei und Zeichnung anschaulich. Ergänzend wird Archivmaterial aus dem Nachlass Andy Warhols gezeigt, das Einblick in seine Atelierpraxis ermöglicht und über Warhols Bildquellen und technischen Vorgehensweisen Auskunft gibt. Unter anderem experimentierte Warhol auch mit damals populären 3-D-Verfahren. Die Ausstellung kulminiert in den berühmten Star-Serien von Elvis und Liz, einem Saal von Death & Disaster und der ersten Flowers-Serie von 1964.
Im Ganzen sind rund 70 Gemälde und Zeichnungen zu sehen, neben wichtigen Werken aus dem Bestand des Kunstmuseums Basel Leihgaben aus Privatsammlungen und renommierten Museen wie dem San Francisco Museum of Modern Art, dem Metropolitan Museum, New York, dem Museum of Modern Art, New York, oder dem Andy Warhol Museum in Pittsburgh.