Corsin Fontana, geboren in Chur, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Basel.
In der Ausstellung werden Arbeiten auf Papier gezeigt, genauer gesagt, vier Werkgruppen, welche im Jahr 2007 und kurz davor entstanden. In ihnen gelangt der Künstler, nach den auf einfachen geometrischen Formen basierenden Kreis- und Ovalkonstellationen der 90er Jahre, zu einer radikaleren Formensprache, nämlich ausschliesslich die der horizontalen und vertikalen Linie, welche er in ihrer Vielfalt und Variationsmöglichkeit auslotet. So werden, einer verschlüsselten Schrift vergleichbar, vorwiegend horizontale Linien in rhythmisierten Abständen und unterschiedlicher Länge auf das Papier gesetzt oder vertikale Linien von Blatt zu Blatt in vielfältiger Form zusammenstellt und wie ein Mäander miteinander verknüpft. In den grossformatigen, farbigen Ölkreidezeichnungen, die zuletzt entstanden, treten die Linien fast wie Pinselstriche materiell und reliefhaft hervor und verdichten sich zu einer nahezu geschlossenen Oberfläche. Der helle Ton des Papiers oder darunter liegende Farbschichten wirken wie Licht, das durch die schmalen, bisweilen wie Ritzen erscheinenden Zwischenräume hindurch dringt.