In den 1960er Jahren brach der Druckgrafik-Boom in den USA aus. In Zusammenarbeit mit Druckateliers wie etwa Tatyana Grosmans U.L.A.E. setzten amerikanische Künstler des Abstrakten Expressionismus, aber auch der Pop und Minimal Art neue Massstäbe für die moderne Druckgrafik. Grosse Formate und technische Experimente machten sie zu einer beliebten Alternative für die wachsende Anzahl Sammler, denen die Gemälde zu unerschwinglich wurden. So entstanden die Lithographien und Radierungen von Barnett Newman (1905–1970) im engen Dialog mit seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen. Frank Stella (geb. 1936) entwickelte für seine virtuose Serie „Polar Co-ordinates“ komplexe Druckvorgänge mit bis zu 52 verschiedenen Farben und 38 Druckplatten. Donald Judd (1928–1994) hingegen reduzierte seine Holzschnitte auf minimale lineare Strukturen und rechte Winkel.