Exklusiv in Europa wird das wegweisende Frühwerk des 1930 geborenen Amerikaners Jasper Johns gezeigt, der heute in Connecticut lebt und eine langjährige freundschaftliche Beziehung mit dem Kunstmuseum Basel unterhält. Ab Mitte der 50er Jahre malt er mit gestischer Pinselhandschrift alltägliche Gegenstände wie eine Zielscheibe, montiert aber auch auf unmittelbare Weise reale Objekte auf die Leinwand und schafft so eine vieldeutige Beziehung zwischen dem fiktiven Raum der Malerei und der alltäglichen Gebrauchs- und Konsumwelt. Johns distanziert sich von der ungegenständlichen Absolutheit des Abstrakten Expressionismus und entwickelt neuen Bildtechniken. Sein Werk ist nicht nur entscheidend für die Entstehung der Pop Art, sondern auch für manch andere Neuerung in der Malerei.
Die Ausstellung konzentriert sich in Form von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken auf vier exemplarisch ausgewählte, möglichst vollständige Motivbereiche, auf ihre Variation, insbesondere aber auf ihr freies Ineinandergreifen über die Dauer von zehn Jahren. Erstmals wird die zentrale Bedeutung des prozesshaften Weiterentwickelns von Themen wie der Zielscheibe oder der Benennung der Grundfarben deutlich gemacht und auf unmittelbare Weise nachvollziehbar. Die in Zusammenarbeit mit der National Gallery Washington entstehende Ausstellung präsentiert rund siebzig zentrale Leihgaben von Museen und Privatsammlungen aus den USA und Europa.