Ausgangspunkt der Ausstellung bilden zwei Klebebände aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts Basel, in denen sich ursprünglich insgesamt 106 Radierungen mit Darstellungen antiker Architektur und Ruinen sowie von Phantasiegebäuden im antiken Stil befanden. Die neueste Forschung geht davon aus, dass die Radierungen zwischen 1540 und 1570 geschaffen wurden. Sie stammen von verschiedenen Künstlern, darunter der Franzose Jacques Androuet du Cerceau (um 1520–1585/86) und der italienische Kupferstecher Giovanni Battista de Cavalieri (um 1525–1601).
Ein Grossteil der Werke kann jedoch keinem Künstler eindeutig zugeschrieben werden. Anhand der zwei Klebebände wird in den beiden Grafikkabinetten des Kunstmuseums Basel der stete Prozess der Bewahrung, Erforschung, Dokumentation und Vergegenwärtigung von Geschichte veranschaulicht. Denn nicht nur die Radierungen beziehen sich auf vergangene Zeiten, sondern auch die Klebebände selbst verkörpern Geschichte, die bis in die Gegenwart hineinreicht.