Das Kunstmuseum nimmt den 100. Geburtstag von Max Kämpf (1912-1982) zum Anlass, dem Basler Künstler eine Ausstellung zu widmen. Aus eigenen Beständen werden Gemälde und Zeichnungen gezeigt, ergänzt um Skulptur und Druckgrafik.
Wiederholt hat Max Kämpf Entwürfe für öffentlich ausgeschriebene Aufträge eingereicht, um mit Werken in der Stadt präsent zu sein. So auch in den Jahren 1943/44 anlässlich einer Ausschreibung des Kunstkredits für ein Wandbild im Basler Waisenhaus. Sein "Traumflug " erhielt den ersten Preis, wurde aber nicht ausgeführt, weil die Nähe zwischen Junge und Mädchen moralisch missverstanden wurde. Das Motiv des Reisens der beiden Kinder auf einem Drachen zwischen Tag und Traum steht sinnbildlich für ein Thema, das Max Kämpf in seinen Werken zeit seines Lebens beschäftigte und sich wie ein Leitmotiv durch sein OEuvre zieht: die Erinnerung. Seine Erinnerungsbilder zeigen Bettler, Emigranten und Indianer ebenso wie Knaben zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Bilder wie die "Hölle" thematisieren Erinnerungen an den Krieg. Kämpf ist ein Beobachter, der seinen Blick mit naiver Neugierde immer wieder auf das Mensch-Sein richtet und das Gesehene mit Pinsel und Farbe auf Leinwand oder mit Zeichenstift auf Papier festhält. Die dabei entstehenden Bilder entsprechen weniger einer äusseren Wirklichkeit, sondern spiegeln vielmehr im Gedächtnis des Künstlers gespeicherte Erinnerungen wider. Max Kämpf: "Ich habe eigentlich immer nur gemalt, um bestimmte Bilder oder Erinnerungen loszuwerden. " Die Ausstellung bietet einen Querschnitt seines facettenreiches OEuvres.