Die Basler Künstlerin Miriam Cahn (geb. 1949) produziert unentwegt. Das stetige und unabgeschlossene Suchen nach Ausdrucksformen, nach persönlichen Zeichen und ihrer Wirkungsdimension, kennzeichnet ihre Kohlezeichnungen, mit denen sie sich seit Anfang der 80er Jahre beschäftigt, wie auch die grossformatigen Aquarell- und Pastellbilder. Mit der Arbeit 'Mein Frausein ist mein öffentlicher Teil', 1979, deren Dokumentation jüngst in der Ausstellung 'Flashback – Eine Revision der Kunst der 80er Jahre' im Museum für Gegen wartskunst zu sehen war, trat sie erstmals überhaupt als Künstlerin in die Öffentlichkeit. Auf den Betonflächen der Nordtangente zeichnete sie in einer Nachtaktion Objekte und Formen, wobei sie zwischen männlichen und weiblichen Zeichen unterschied. Phallische Rohre und Kriegsschiffe trafen auf einen privatistischen Kosmos aus Betten und Fernseher. Das Begehren, Persönliches nach Aussen in den öffentlichen Raum zu tragen und politisch verhandelbar zu machen, prägt Miriam Cahns Arbeit bis heute, wenngleich ihre buntfarbigen Ölbilder seit Mitte der 90er Jahre vermehrt versuchen, diejenige Konzentration und Kraft sichtbar zu machen, die bei der Entstehung eines Bildes erforderlich ist. Die Verbindung eines körperlich gedachten Sehens mit der konzeptuellen Untersuchung des Selbst mitsamt seinen Abgründen und unsichtbaren Wirkungsweisen, macht Miriam Cahns Arbeit unverwechselbar, wenngleich ihre Arbeit in den unterschiedlichsten Medien entsteht.
Für das Museum für Gegenwartskunst bespielt Miriam Cahn mit eigenen Arbeiten und Werken aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel den Oberlichtsaal bespielen. Dabei werden neben älteren Arbeiten auch neueste, noch nie gezeigte Bilder, zu sehen sein.