In den Grafikkabinetten des Kunstmuseums Basel haben Sie vom 10. April bis zum 9. Juli die Möglichkeit, einen intimen Einblick in das künstlerische Schaffen von Mireille Gros (*1954) zu erhalten. Die Basler Künstlerin öffnet uns ihre persönlichen Archive, die sie in Form von kleinen Büchern während 28 Jahren pflegte und immerzu erweiterte. Die Serie „12 x 12 = 1 Gros“ umfasst insgesamt 144 Bände. In den systematisch nummerierten Büchern findet sich ein reiches Repertoire an Fotografien, Karten- und Papierausschnitten, sowie getrockneten Pflanzen, Zeichnungen und Aquarellen. Die kleinen Archive dienen der Künstlerin nicht nur zur Aufbewahrung von Eindrücken und persönlichen Erinnerungsstücken, sondern stellen auch eine wichtige Inspirationsquelle für ihr künstlerisches Schaffen dar. Manches ist in den Büchern bereits angelegt, was in ihren gültigen Bildfindungen wiederkehrt.
Nebst den Büchern präsentieren wir Zeichnungen von Mireille Gros aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts, ergänzt mit aktuellen Werken, die wir als Leihgaben von der Künstlerin erhalten haben. Feine Gräser, zarte Blüten, geheimnisvolle Blätter erinnern an klassische Naturstudien. Tatsächlich sind es aber keine Pflanzen, sondern reine Erfindungen der Künstlerin, oder wie die Künstlerin selbst einmal dazu sagte „blosse Linien, die wachsen“.
Sowohl die mannigfaltigen Bucheinträge als auch die fragil anmutenden Zeichnungen veranschaulichen die künstlerische Herangehensweise von Mireille Gros: Durch kontinuierliches Suchen, Erkunden, Experimentieren und Kombinieren entwickelt die Künstlerin stets aufs Neue ihre ganz eigenen, entzückenden Bildfindungen.