Ferdinand Hodler starb am 19. Mai 1918 unerwartet in seiner Genfer Wohnung, von der aus seine letzten Landschaften des Mont Blanc entstanden. Anlässlich des 100. Todesjahres des grossen Schweizer Künstlers präsentiert das Kunstmuseum Basel in einer Kabinettschau eine Auswahl selten ausgestellter Frühwerke Hodlers aus der eigenen Sammlung und stellt ihnen Dokumente aus dem lange Zeit unzugänglichen Hodler-Archiv von Carl Albert Loosli zur Seite. Diese sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Hodler und dem Schweizer Schriftsteller und Journalisten Carl Albert Loosli (1877–1959) hielt 20 Jahre an. Über die gesamte gemeinsame Zeit und darüber hinaus sammelte Loosli Dokumente zu Hodler und seinem künstlerischen Schaffen. Das so entstandene Archiv beabsichtigte er publizistisch zu verarbeiten, was ihm nur bedingt gelang. Zwar veröffentlichte Loosli mit dem Gesamtkatalog «Ferdinand Hodler, Leben, Werk und Nachlass» in vier Bänden (1921–1924) ein erstes wichtiges Grundlagenwerk, dem er einige kleinere Publikationen folgen liess. Zeitlebens fand er aber nie die Unterstützung, die er zur umfassenden Auswertung allen zusammengetragenen Materials benötigt hätte. Unter anderem deshalb liess er sein Hodler-Archiv bis 50 Jahre nach seinem Tod versiegeln.
Heute können Teile davon der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Dokumente runden unser Bild des Künstlers ab: so ist Hodlers Handschrift zu sehen, der Tonfall seiner Briefe kann nachempfunden und Anekdoten über die Entstehung seiner Werke können entdeckt werden. Durch die Gegenüberstellung der Gemälde aus der Öffentlichen Kunstsammlung Basel mit ausgewählten Dokumenten ergeben sich neue Zugänge, und so zeigt sich schliesslich eine bisher unbekannte und mitunter sehr persönliche Seite des Malers.