23 März 2020

Der Genfersee von Chexbres aus ist eine von 13 Varianten, in denen Ferdinand Hodler zwischen 1895 und 1911 den Blick vom Dorf Chexbres über den Genfersee festhielt. Die Bevorzugung dieses Motivs erklärte er mit seiner Faszination für die Weite der Gegend. Im Basler Bild überblickt man von einer Wiese hoch über dem See die spiegelnde Wasserfläche, die sich bis zu den in dunstiger Ferne liegenden Savoyer Alpen erstreckt, über denen sich ein weiter Himmel öffnet. Verstärkt wird der Eindruck der Weite durch den gewählten Bildausschnitt, den den Betrachter über die effektive Ausdehnung der Landschaft im Ungewissen lässt.

Hodler erkannte in der Natur Gesetzmässigkeiten, die er seit den 1890er-Jahren in Figuren- und Landschaftsbildern durch Symmetrien sichtbar zu machen suchte. Zu diesem Zweck reduzierte er das Naturvorbild und schuf ein harmonisches Zusammenspiel von naturalistischer Darstellung und ornamentaler Flächigkeit – ein Gestaltungsprinzip, das er "Parallelismus" nannte. In Der Genfersee von Chexbres aus erreichte der Künstler den Effekt durch die rhythmische Anordnung der Wolken und die Parallelität der verschiedenen Landschaftselemente. Die Symmetrie steigerte er zudem mittels der elliptischen Anlage von vorderer Uferlinie und Wolkenbändern.

"#MuseumMomentofZen bricht hoffentlich die Verunsicherung der Tage, an denen man durch die Newsfeeds blättert, die sich wie Vorboten der Endzeit lesen. Denn wenn sie nicht politisiert, kommerzialisiert wird, kann die Kunst zu ihrem grundlegenden Zweck zurückkehren: uns zu helfen, einen Sinn zu finden oder Hoffnung zu finden, während wir uns durch das Leben auf diesem verwirrenden und umkämpften Planeten kämpfen", schrieb Hyperallergic. Hier ist also ein #MuseumMomentofZen, das hoffentlich etwas Ruhe in Ihre Zeitleiste bringt.